Ein neuer Anfang
Das Ende des Winters steht vor der Tür, die Menschen sehnen sich danach, die trüben Tage hinter sich zu lassen und sich am Wiedererwachen der Natur im Frühling zu erfreuen.
Gerade das wird derzeit den vielen Menschen in der Ukraine und anderen Kriegsgebieten entsetzlich schwer gemacht, Leid und Trauer bestimmen den Alltag der Menschen. Dennoch ist das Fest der Auferstehung für viele ein Zeichen der Hoffnung und des neuen Anfangs.
Ostern ist in der heutigen westlichen Gesellschaft fest verankert. In den letzten Jahren haben die Einschränkungen für die meisten Deutschen und Europäer schmerzhaft gezeigt, was fehlt, als sie weder Familie und Freunde treffen noch Urlaubsreisen unternehmen konnten. Aber endlich können wir Ostern wieder „ganz normal“ feiern.
Die Osterzeit wird wie ein Losreißen vom Winter verstanden, ein Übergang in die Frühjahrszeit. Endlich zeigt sich unverkennbar, dass die Natur kaum an sich halten kann und überall blühen und wachsen will. „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land“ schrieb Eduard Mörike (nicht etwa Goethe).
Die Menschen treibt es nach draußen, die Kleinen wollen den Osterhasen beim Verstecken ertappen und Ostereier finden. In einer Art Rückbesinnung auf archaische Zeiten versucht man Überbleibsel von Fruchtbarkeitskulten und Frühlingsfesten vorchristlicher Kulturen wieder aufleben zu lassen. Viele Menschen zieht es in den Osterurlaub, zum letzten Mal in der Saison zum Skifahren oder zum ersten Mal an einen warmen Strand.
Die christlichen Kirchen beenden eine 40tägige Fastenzeit und begehen ganz besondere Festgottesdienste. Spätestens jetzt stellt man fest:
Ostern ist ein Sammelsurium von Traditionen, Bräuchen und Gewohnheiten geworden.
Das Osterfest und sein historischer Ursprung
Das Fest geht im christlichen Verständnis auf den Tag der Auferstehung Jesu zurück, dem sogenannten Ostersonntag. Der hieß aber, als Jesus lebte und etwa im Jahr 30 n.Chr. gestorben und wieder auferstanden ist, nicht „Ostersonntag“. Eigentlich war es im damaligen Israel, das von der jüdischen Kultur geprägt war, ein normaler Werktag.
Manchem ist der Gedanke fremd, dass es Jesus wirklich gegeben hat. Die Historizität Jesu, d.h. die Feststellung, dass er wirklich gelebt hat – also eine „historische Person“ ist –, wird heute von den Wissenschaften nicht mehr ernsthaft bestritten. Hiervon zeugen viele säkulare, also nicht christliche historische Schriften.
Warum aber wird dann nicht ein genaues Datum, sondern ein Wochentag als Auferstehungstag gefeiert?
Der Termin
Jesus behauptete von sich, der in den jüdischen Schriften angekündigte Messias zu sein. Diese Schriften des Moses und der Propheten (von den Christen „Altes Testament“ genannt) beinhalten eine Vielzahl von Ankündigungen dieses Messias.
Sie berichten über den Sohn Gottes, der, von Gott gesandt, die Welt versöhnen würde. Aber sie beschreiben ihn auch als König, der die Auserwählten, nämlich Israel, in ein neues Zeitalter von Freiheit und Gerechtigkeit führen würde. Es waren vor allem die Aussagen über Befreiung von Fremdherrschaft und Leid, die die Erwartungen der Juden an den Messias nährten.
Diese Erwartungen schien der „Zimmermann aus Galiläa“ allerdings nicht zu erfüllen, weshalb in den Tagen vor seinem Tod nur eine kleine Schar von Jüngern bei ihm war – ganz anders als zu der Zeit, als er noch den Massen gepredigt hatte.
Für die religiösen Führer hingegen war er ein Aufrührer, der die Traditionen in Frage stellte und damit auch ihre Stellung in der Gesellschaft. Die Nähe der religiösen Elite zur Besatzungsmacht Rom, von der das Volk doch die Befreiung ersehnte, machte es ihnen möglich, einen kurzen Prozess gegen Jesus mit dem gewünschten tödlichen Ausgang zu führen.
Dies alles geschah während des jüdischen Pessach-Festes, uns besser bekannt als „Passah“:
Dieses Fest feierten die Juden jedes Jahr zur Erinnerung an die Befreiung der Israeliten aus dem Frondienst in Ägypten. Damals, etwa 1600 v. Chr. war festgelegt worden, jedes Jahr ab dem 14. Tag des ersten Monats das Fest zu begehen. Der jüdische Kalender richtet sich in erster Linie nach den Mondzyklen, das jüdische Kalenderjahr begann im Frühling.
Das Passah und das christliche Fest der Auferstehung
Zu Beginn des Festes fand das traditionelle Essen am „Gründonnerstag“ statt, und Lämmer wurden – in der Zeit Jesu zentral beim Tempel in Jerusalem – für das Passah-Mahl geschlachtet. Das Passah wurde im Kreis der Familie gefeiert und diente dazu, der Befreiung der Israeliten von der Unterjochung zu gedenken.
Für Christen besteht ein bedeutungsvoller Bezug zwischen der Befreiung der Israeliten aus der Knechtschaft in Ägypten und der Aufhebung der Gebundenheit durch die Sünde: Denn durch seinen freiwilligen, stellvertretenden Tod und die Auferstehung hat der Sohn Gottes diese Befreiung für die Menschheit erkauft.
Der Stellvertretertod ist eines der großen „Geheimnisse“ des christlichen Glaubens. Ein Geheimnis besteht jedoch nur für jemanden, für den es nicht gelüftet wurde. In der Christologie ist die Kreuzigung Jesu weder eine Niederlage noch eine Tragödie. Denn für die Gläubigen ist die Auferstehung Jesu nicht nur unbestritten und der wichtigste Teil des christlichen Glaubenssystems: Sie ist zugleich der klare Hinweis, dass er als der jüdische Messias den viel weiter gefassten Plan Gottes mit der Menschheit vollenden wird.
Anders als der Weihnachtstag, der mehr oder minder willkürlich auf den 25. Dezember gelegt wurde, hat der Ostersonntag eine historische Verwurzelung in einem spezifischen Wochentag. Die Auferstehung fand am ersten Tag der Woche statt: am Tag nach dem Sabbat.
Dies führte dazu, dass sich die Frühchristen gewöhnlich am Tag nach dem Samstag (dem jüdischen Sabbat) versammelten. In der Christenheit wird in den meisten Kirchen der erste Sonntag nach dem Frühlingsvollmond als Ostersonntag begangen.
Der Glaube an den Sohn Gottes, der die Menschen von ihrer Schuld befreit und Versöhnung mit Gott bewirkt hat – abseits von der ständigen Furcht, die „Götter“ nicht ausreichend milde gestimmt zu haben – fand in den folgenden Jahrhunderten viel Zulauf.
Nachdem das Christentum als Religion im Römischen Reich anerkannt und es „chic“ geworden war, dazu zu gehören, wurde es auf unredliche Weise in alle Gesellschaftsgruppen und neue Territorien getragen. Menschen wurden nicht an das Christentum herangeführt, sondern „christianisiert“ – und das mitunter sogar zwangsweise und gewaltsam. Oft nahmen sie unwillig die neue Tradition an und versuchten dabei trotzdem, ihren alten Glauben beizubehalten.
So vermischten sie christliche Elemente mit Riten und Bräuchen, an die sie gewohnt waren: Zweige mit Knospen, rituelle Treffen zum Sonnenaufgang, das Vogelei als Sinnbild für neues Leben, Frühjahrsfeuer, die den Winter vertreiben sollten, sind nur einige Beispiele solcher Bezugspunkte, die mit Passah und dem Auferstehungsfest überhaupt nicht in Verbindung stehen.
Und woher kommt der „Osterhase“ ?
Der „Osterhase“ wurde vermutlich erst ab dem 18. Jahrhundert in breiten Teilen der Bevölkerung zu Ostern hinzugedichtet. Seine erste Erwähnung findet sich laut Wikipedia in einer Dissertation des Frankfurter Arztes Johannes Richier, in der er „für Oberdeutschland, Pfalz, Elsass und angrenzende Gebiete sowie Westfalen“ einen Brauch beschrieb, „wonach ein Oster-Hase die Eier lege und in Gärten im Gras, Gesträuch usw. verstecke, wo sie unter Gelächter und zum Vergnügen der Erwachsenen von den Kindern eifrig gesucht würden.“ Dass der Hase an Ostern Eier verstecke, nennt er „eine Fabel, die man Einfältigen und Kindern aufbindet“.
Nicht zuletzt machte ihn die aufkommende industrielle Fertigung von Schokoladenhasen nebst den bunten Ostereiern zum kurzlebigen Liebling kleiner Leckermäuler.
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